Für mich sind es DIE Frühlingsboten schlechthin: die Roten Mauerbienen (Osmia rufa). An den ersten warmen Tagen im Jahr kommen sie aus ihren Niströhren. Im Winter mussten wir dieses Mal unsere Insektenhotels auf dem Balkon abnehmen, weil sich die Meisen daran zu schaffen machten. Mit ihren spitzen Schnäbeln haben sie die ordentlich zugemauerten Löcher der Niströhren aufgepickt, um an einen besonderen Leckerbissen heranzukommen: die Larven unserer Mauerbienen. Seit einigen Tagen ist das Wetter sehr schön und nachmittags scheint die Sonne auf unseren Balkon. Höchste Zeit also, die Insektenhotels wieder aufzuhängen. Gestern habe ich es endlich geschafft und heute sind die ersten Bienen geschlüpft. Gerade noch rechzeitig! Nun sind sie also wieder unterwegs. Und weil ich mich so sehr darüber freue, möchte ich Euch teilhaben lassen. Auf den Bildern sind Männchen zu sehen, die schlüpfen zuerst. Sie sind leicht an den weissen Haarbüscheln am Kopf von den Weibchen zu unterscheiden. Nun sitzen sie vor den Löchern und warten darauf, dass die ersten Weibchen herauskommen, um sie zu begatten.
Es ist Frühling, endlich!
Mauerbienen haben einen Giftstachel, der aber so weich ist, dass er unsere Haut nicht durchdringt. Es besteht also keine Gefahr, gestochen zu werden. Und wenn es einen nicht stört, dass die Weibchen später jedes Loch auf die Eignung als mögliche Niströhre prüfen – also auch Nasenlöcher und Ohren – kann man weiter auf dem Balkon frühstücken.
P.S.: Falls einige von Euch sich diese Frage stellen: Nein, ich habe noch nicht versucht, Mauerbienen zu dressieren. Aber ich spiele mit dem Gedanken. Im Moment erfreue ich mich einfach an ihrem Anblick und an dem leisen Knispeln, das man hören kann, wenn sie von innen die Deckel ihrer Röhren aufknabbern.
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